TCM und Ayurveda Herbstdetox
TCM und Ayurveda Herbstdetox
Die beste Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit
Schön langsam hält der Herbst Einzug bei uns. Es wird kühler und feuchter, gleichzeitig werden wir wieder klarer und frischer im Kopf – ein Grund, warum der Herbst im Ayurveda zu den produktivsten Zeiten des Jahres zählt.
In der traditionellen chinesischen Medizin zählt der späte Sommer bzw. frühe Herbst (dann, wenn das Wetter wieder ein wenig kühler wird) neben dem Frühling zu den idealsten Zeiten zum Detoxen. Damit ist kein Fasten im westlichen Sinne gemeint, bei dem oftmals nicht gegessen und/oder gehungert wird. Das Ziel ist auch nicht ein Abnehmen (auch wenn es als Nebeneffekt mit dabei sein kann). Das Ziel der Kuren in der TCM ist die Gesunderhaltung von Körper und Geist.
Da wir durch die vielen erfrischenden Speisen und Getränke im Sommer gerne unser Verdauungsfeuer abkühlen, dient die Herbstkur aus Sicht der TCM zum Ausleiten von Kälte und Feuchtigkeit aus unserem Verdauungstrakt. Dadurch wird unsere Abwehrkraft, die aus TCM Sicht ihren Sitz im Darm hat und unter der Kälte und Nässe leidet, gestärkt und unser Körper wird bestens auf die kühle Jahreszeit vorbereitet.
Aus Sicht des Ayurveda wird der Herbst gerne auch zum Ausleiten von Pitta genutzt, das sich über den heißen Sommer ansammeln kann. Ein erhöhtes Pitta kann sich in einer Übersäuerung des Magens, sowie durch Rötungen und Entzündungen zeigen. Gleichzeitig ist die erhöhte Pitta-Energie auch auf psychischer Ebene spürbar und kann zu Ungeduld und erhöhter Reizbarkeit führen.
Ideen für eine Herbstkur
Die TCM nutzt sehr gerne Getreide- oder Suppenkuren zum Detoxen. Dabei wird 3, 6, 9 oder 12 Tage das gleiche Getreide gegessen bzw. die gleiche Suppe getrunken. Körper & Geist bekommen in dieser Zeit die “Information” eines einzigen Nahrungsmittels, wodurch dieses seine Heilwirkung am besten entfalten kann.
Welches Getreide nun für wen geeignet ist, hängt einerseits von der Jahreszeit und andererseits von der eigenen, aktuellen Konstitution ab.
Das gängigste Getreide ist Vollkornreis, der einen direkten Bezug zur Haut sowie zum Darm und zu unserem Immunsystem hat. Jedes Getreide hat auch eine Wirkung auf unsere Emotionen. Reis zählt zum Element Metall, dem wiederum die Trauer zugeordnet ist, So kann es sein, dass während einer Reiskur auch ein Gefühl von Trauer spürbar wird. Reis ist thermisch neutral und sollte, bei zu viel Kälte im Körper, mit wärmenden Gewürzen wie z.B. Ingwer ausgeglichen werden.
Zu den wärmenden Getreiden zählen z.B. Hafer und Süßreis, weshalb diese sehr gut für eine Herbstkur geeignet sind. Auch Hirse wird gerne verwendet, v.a. wenn sich viel Feuchtigkeit über den Sommer angesammelt hat. Symptome dafür wären z.B. Pilzerkrankungen (inkl. Candida), ein schwaches Bindegewebe, Fehlgeburtsneigung oder Übelkeit am Morgen. Eine Hirsekur stäkt auch Haare, Zähne und Knochen und wird in der TCM gerne gemeinsam mit Miso-Suppe als Anti-Krebs-Kur empfohlen.
Wie kannst du deine Getreidekur gestalten?
Entscheide dich zu Beginn, wie lange und wann du gerne deine Getreidekur durchführen möchtest. Du kannst dich nach dem Mond richten (die Zeit des abnehmenden Mondes und des Neumondes unterstützt den Entgiftungs- und Reinigungsprozess), oder aber auch einfach schauen, wann die Kur gut in deinen Alltag passt. Ideal ist es, wenn du dir ein paar Tage frei nehmen kannst (z.B. ein verlängertes Wochenende) oder ein paar ruhigere Tage einplanst. Denn eine Kur ist nicht nur eine Reinigung für deinen Körper, sondern wird traditionell auch zur Reinigung deines Geistes verwendet.
Wähle danach das Getreide aus, mit dem du gerne deine Kur durchführen möchtest. Im Ayurveda wird auch gerne Kitchari als Kurgericht verwendet (eine Mischung aus Reis und Mung Dal). Danach kann es losgehen!
Bereite dir jeden Tag das gleiche, gekochte Vollkorngetreide zu. Um Abwechslung in deine Kur zu bringen, kannst du dein Getreide immer etwas anders zubereiten, z.B. als
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Congee (aus dem ganzen Korn)
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Porridge (aus Flocken)
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Brei (aus Mehl)
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oder als gekochtes Getreide (doppelte bis dreifache Menge Wasser)
Du kannst dich gerne satt essen, wichtig ist, dass du dir Zeit zum Essen nimmst und sehr gut und bewusst kaust. Gestalte dir, wenn du möchtest, auch deinen Essplatz. Stell dir eine Kerze hin und entzünde sie, wenn du zu Essen beginnst, leg deine Lieblingsmusik auf und nimm jeden Bissen wahr.
Als Getränk empfiehlt die TCM gekochtes und heißes bis warmes Wasser. Im Ayurveda wird gerne heißes Ingwerwasser oder Ingwer-Kardamom-Wasser getrunken.
Do’s and Dont’s
Essentiell für die optimale Heilwirkung einer Kur ist nicht nur die Zeit der Kur selbst, sondern auch die Tage davor und danach.
Bereite deinen Körper langsam auf die Kur vor, indem du schon ein paar Tage davor ein paar vegane Tage einlegst und auf folgendes verzichtest:
- Kaffee
- Schwarztee
- Gebratenes und Frittiertes
- Zucker
- Alkohol
- Nikotin und andere Drogen
Solltest du sehr unter dem Kaffeeentzug leiden, kannst du morgens eine Tasse Grüntee, z.B. Jasmintee, trinken.
Gönne dir auch am Ende der Kur noch ein paar Tage Schonzeit. Dein Körper ist danach rein und sauber und nimmt alles viel intensiver wahr und auch auf. Beginne langsam am ersten Tag z.B. mit einer Gemüsesuppe oder gedünstetem Gemüse zusätzlich zum Getreide mit z.B. Leinöl oder Ghee. Bleib noch 2-3 Tage beim veganen Essen, bring nur langsam wieder mehr Vielfalt hinein. So kannst du die maximale Heilwirkung deiner Kur mit in deinen Alltag nehmen.